Goldgruoben | Felsberg

Das Goldbergwerk Goldene Sonne liegt am Südhang vom Taminser Calanda auf ca. 1200müM.

Steigt man vom Ende der Waldstrasse bei Tschengels (2100müM) den Fussweg hoch zu den Gruben, gelangt man zuerst zu der unteren Grube Filden, bei welcher meistens ein kleiner Bach herausfliesst.

Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Bezeichnung Mittlere Grube Fliden
Gegenstand Erzabbau Untertag
Erz Gold
Position LV03 (Ost): 752445 / LV03 (Nord): 190605

Details

Zuerst folgte man einem Quarz-Kalkspatgang, welcher nach 22m vom Mundloch durch eine Kluft begrenzt wird. Nach weiteren 5m traf die Belegschaft auf eine zweite Kluft, in welchem goldhaltiges Gestein gefunden wurde. Daraus wurden 40m3 Gestein abgebaut. Als der Abbau im tauben Gestein verlief wurde eine Wahrsagerin aus Strassburg um Hilfe gerufen. Sie gab an 200m tiefer bei Tschengels auf goldhaltiges Gestein zu stossen. Auch ein Schacht verlief im tauben Gestein.

 

In der Übersicht sind folgende Punkte eingetragen:

1 Obere Grube Fliden 752445/190605, 1280müM

2 Grundmauern eines Gebäudes 752525/190572, 1245müM

3 Holzkonstuktion 752470/190545, 1240müM

4 Mittlere Grube Fliden 752490/190510, 1205müM

5 Untere Grube Tschengels 752543/190198müM

 

 

Geschichte

  • Um 1803 entdeckte Vincenz Schneller Gold beim Bau der Wuhrbauten am Rhein.
  • Apotheker Capeller von Chur identifizierte den Fund als hochkarätiges Gold.
  • Capeller gründete 1803 das Bergwerk, "Goldene Sonne". Im selben Jahr begann die Gewerkschaft mit dem Stollenbau auf ca. 1300 müM. Es waren dies die Gruben Filden und Tschengels.
  • 1804 wurde die Bergwerksgesellschaft Tiefencastel gegründet.
  • Die Gemeinde Felsberg erteilte am 20. September 1809 die Konzession. Die Gewerken waren Amman Jakob Bühler, Oberzunftmeister Daniel Denz, Zunftmeister Georg Wilhelm Capeller, Statthalter Johann Hitz und Landammann Peter Demenga.
  • 1813 konnten Golddukaten aus dem Gold aus der Goldenen Sonne geprägt werden.
  • Aufgrund grosser Schulden lösste sich die Bergwerksgesellschaft Tiefencasten 1816 auf.
  • Johannes Hitz investierte für kurze Zeit in eine Beteiligung in die Gesellschaft an der Goldenen Sonne. Der schlechte Geschäftsgang fördernd den Konkurs von Hitz.
  • 1822 wurden die Arbeiten eingestellt.
  • Am 17. Oktober 1856 schloss der Churer U. A. Sprecher einen Pachtvertrag mit der Gemeinde Felsberg ab.
  • Zwischen 1856 - 61 wurde nur in den beiden Gruben Filden gearbeitet, welche mit einem Querstollen verbunden wurden. Daraus wurden 80m3 Erz abgebaut.
  • 1859 wurde der Betrieb nach grossen Verlusten eingestellt.
  • 1889 waren die Hütten unterhalb der Grube Filden noch zum grossen Teil erhalten.
  • Bossard erwähnte um 1890, dass in der Nähe des Stollens Tschengels ein Knappenhaus, ein kleines Pochwerk und eine Mühle gebaut wurden.
  • Am 1. Februar 1893 schloss J.B. Rocco mit der Gemeinde Tamins einen Pachtvertrag ab, welcher einer noch zu gründenden Gesellschaft das Recht gab metallische und nicht metallische Rohstoffe aufzusuchen, abzubauen und auch zu verhütten. Der Pachtvertrag wurde auf 75 Jahre abgeschlossen. 
  • In der Grube Tschnegels fand man nur Pyrit.

Illustrationen

Titel Übersicht der Gruben Goldgruoben und Tschengels
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf
Jahr
Titel Die Gruben der Goldenen Sonne eingetragen auf der Siegfriedkarte
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Rocco J.B.
Jahr 1899
Titel Eingang zur mittleren Grube Fliden auf 1205 müM
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2009
Titel Das Innere der mittleren Grube Fliden im hinteren Teil
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2009
Titel Das Innere der mittleren Grube Fliden im hinteren Teil
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2009
Titel Das Innere der mittleren Grube Fliden
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2009
Titel Das Innere der mittleren Grube Fliden
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2009

Literatur

Titel Verfasser Seiten Jahrgang  
Natur-Historie des Schweizerlandes, dritter Teil Scheuchzer Johann Jacob 119-202 1752 
Der Bergbau in den X Gerichten und der Herrschaft Rhäzüns unter der Verwaltung des Bergrichters Christian Gadmer, 1588-1618 Brügger Christian Gregor 47-80 1864PDF
Der Goldbergbau im alten Goldbergwerk oberhalb Felsberg Bächtiger Kurt 1979 
Das Gold am Calanda Bächtiger Kurt 24-27 1984 
Die Goldene Sonne am Calanda Brunner Mirco 2007 
Reise nach Graubünden und den dortigen Bergwerken von Reichenau in den Jahren 1810 und 1811 Selb C. J. 225-284 1812PDF
Die bergbaulichen Untersuchungen auf Gold am Calanda Rocco Johann Babtist 1899 
Die Erzvorkommen am Calanda Cadisch Joos 1939 
Untersuchungen der Bergreviere des Bergwerks-Vereins der östlichen Schweiz Koenlein August 1836PDF
Bergwerke und Bergbau in Graubünden Fravi Paul 1-25 1978 
Montanarchäologische Untersuchungen am Calanda Brunner Mirco 91-104 2018 
Geochemische Prospektion am Gold-Wolfram-Vorkommen "Goldene Sonne", Calanda (GR) Zographos Gregor 4 - 19 2018 
"Goldene Sonne" reloaded: Erste montanarchöologische Untersuchungen am Calanda Brunner Mirco und Buhlke Anja 20 - 51 2018 
FBG-Exkursion 2011, Goldene Sonne am Calanda Rehm Jann 16 - 17 2011 
Bergwerk "Goldene Sonne" am Calanda Rehm Jann 26 - 27 2014 
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